1. Markgraf Hans von Küstrin

Denkmal für Markgraf Hans von Küstrin

Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg (genannt der Eiserne) erwirbt 1455 vom Deutschen Orden die Stadt Küstrin. Hier beginnt in Küstrin die Herrschaft des Hauses Hohenzollern. Der Deutsche Orden verzichtet 1466 auf die Neumark, die Länder Crossen und Sternberg, die Herrschaften Cottbus - Peitz und Züllichau. Von nun an gehören diese Gebiete zur Kurmark - Brandenburg. Kurfürst Joachim I. (genannt Nestor) übergibt die neuen Landesteile seinem Sohn Johann zur selbständigen Verwaltung. Dieser wählt Küstrin zu seiner Residenz. Er nennt sich nun Markgraf Johann von Brandenburg (genannt Hans von Küstrin). In den Jahren 1535 - 1568 läßt er sich neben einer vorhandenen Burg ein Schloß im Stil der Renaissance errichten. Die Stadt wird erweitert und umgebaut, es entsteht eine moderne und gewaltige Festung. Er nimmt den protestantischen Glauben an. Markgraf "Hans von Küstrin" stirbt am 13. Januar 1571 und wird in einer Gruft unter dem Altar der Marienkirche beigesetzt.

2. Kurprinz Friedrich Wilhelm

Der Vater des Kurprinzen, Kurfürst Georg Wilhelm, regiert die Kurmark Brandenburg während des 30jährigen Krieges, von 1619 bis 1640.
Die Schweden bedrohen Ostpreußen, deshalb begibt sich der Kurfürst für längere Zeit dort hin. Seinen Sohn wollte er schützen und brachte ihn am 1. Mai 1627 auf die Festung Küstrin in Sicherheit. In Küstrin erhielt der junge Kurprinz auch seinen ersten Unterricht. Nach einem Aufenthalt von über sechs Jahren verließ der Kurprinz im Oktober 1633 Küstrin. Am Todestag seines Vaters, 1. Dezember 1640, wurde er Kurfürst und damit Herrscher der Kurmark Brandenburg.

Denkmal für Kurprinz Friedrich

Durch den Aufenthalt in Küstrin und die Ereignisse während des 30jährigen Krieg, wußte er welche Bedeutung eine starke Festung hat. Er ließ die Festung verstärken und erweitern. Zu einer der neuen Anlagen gehört die an der Oderseite gelegene Bastion Brandenburg. Er schuf das stehende brandenburg-preußische Heer und die Beamtenbürokratie. Er besiegte am 18. Juni 1675 in der Schlacht bei Fehrbellin die Schweden und wurde nun der "Große Kurfürst" genannt.

3. Kronprinz Friedrich und die Katte - Tragödie

Büste von Kurprinz Friedrich

Friedrich Wilhelm I. (genannt der Soldatenkönig) hatte zu seinem Sohn Friedrich ein gespanntes Verhältnis. Bei einer Reise durch Süd - und Westdeutschland, wollte sich Friedrich der strengen Zucht seines Vaters durch Flucht entziehen. Der Gardeleutnant Hans Hermann von Katte war als Freund des Kronprinzen von der geplanten Flucht nach England unterrichtet.

Bei einer Übernachtung in Steinsfurt bei Sinsheim scheiterte die Flucht. Auf der Festung Wesel am Niederrhein stellte der Vater den Sohn zur Rede und ließ ihn unter strenger Bewachung nach Mittenwalde bringen. Katte wurde in Berlin verhaftet.

Ein vom König einberufenes Gericht verurteilte Katte zu lebenslanger Festungshaft und erklärte sich als nicht kompetent, ein Urteil für den Thronfolger auszusprechen. Der König war mit dem Urteil nicht einverstanden und ordnete für Katte die Todesstrafe an. Der Kronprinz wurde am 5. September 1730 im Küstriner Schloß in strenge Einzelhaft gesetzt. Am 6. November 1730 wurde Hans Hermann von Katte durch das Schwert hingerichtet.

Die Enthauptung fand nahe der Bastion Brandenburg statt. Auf Anweisung des Königs mußte der Kronprinz die Enthauptung seines Freundes, von seinem Arrestzimmer im Schloß aus, zusehen. Hans Hermann von Katte wurde in Küstrin beigesetzt. Erst später durfte die Leiche in Wust (bei Rathenow) in der Familiengruft derer von Katte beigesetzt werden. Nach dem Schuldbekenntnis des Kronprinzen, wurde für Friedrich Hafterleichterung angeordnet. Er wurde aus der Einzelhaft entlassen, mußte aber bei der Küstriner Domänenkammer arbeiten und seinem Vater ständig Arbeitsberichte einsenden. Nachdem sich der Kronprinz seinem Vater öllig unterworfen hatte, nahm er am 20. November 1731 an der Hochzeit seiner Schwester Wilhelmine in Berlin teil. Als sich Friedrich auch bereit erklärte, die von seinem Vater bestimmte Prinzessin Elisabeth von Braunschweig - Bevern zu heiraten, durfte er am 26. Februar 1732 endgültig Küstrin verlassen und wurde als Oberst und Chef des Regiments Kronprinz in Neuruppin und später in Rheinsberg eingesetzt.

4. Kaiser Wilhelm II.

Während der Amtszeit des Küstriner Bürgermeisters Detlefsen von 1880 - 1903 wurde beschlossen, die Hohenzollern, die sich der Stadt besonders gewidmet hatten und große Berühmtheit erlangten zu ehren.

Die küstriner Denkmäler

Im Zimmer, in dem Kronprinz Friedrich im November 1730 strenge Einzelhaft verbüßte, wurde eine Erinnerungsstätte mit einer Büste des Kronprinzen eingerichtet (geschaffen von Wilhelm Haferkamp). Im Schloßhof wurde ein Denkmal des jungen Kurprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren Großen Kurfürsten, errichtet (geschaffen von Prof. Gerhard Janensch). Auf der Schloßfreiheit bekam das Denkmal des Erbauers der Festung, Markgraf Johann von Brandenburg (Hans von Küstrin), seinen Platz (geschaffen von Prof. Fritz Schaper). Dem Bürgermeister Detlefsen war es nicht mehr vergönnt den Enthüllungen beizuwohnen, er starb kurz zuvor an Herzschlag. Der letzte Herrscher aus dem Haus Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., enthüllte am 24. Oktober 1903 zur Erinnerung an Aufenthalt und Wirken seiner Vorfahren in der Oderfestung die Denkmäler und machte sie der Stadt Küstrin zum Geschenk.